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30.05.2022
Jedes Glied einer Wertschöpfungskette verursacht CO2-Emissionen. Um für komplexe Produkte wie einen Schaltschrank in einer Industrieanlage den CO2-Fußabdruck bestimmen zu können, sollen die von Dutzenden Einzelkomponenten verursachten Emissionen daher in einem digitalen Nachweis zusammengeführt werden. Der ZVEI entwickelt mit einer Reihe von Partnern seit Juni 2021 ein Werkzeug, mit dem ein zertifizierter Product Carbon Footprint (PCF) erstellt werden kann.
Auf einen Blick
Jedes Glied einer Wertschöpfungskette verursacht CO2-Emissionen. Um für komplexe Produkte wie einen Schaltschrank in einer Industrieanlage den CO2-Fußabdruck bestimmen zu können, sollen die von Dutzenden Einzelkomponenten verursachten Emissionen daher in einem digitalen Nachweis zusammengeführt werden. Der ZVEI entwickelt mit einer Reihe von Partnern seit Juni 2021 ein Werkzeug, mit dem ein zertifizierter Product Carbon Footprint (PCF) erstellt werden kann.
Um die Methode zu veranschaulichen, wie der Product Carbon Footprint eines komplexen Produktes er-mittelt werden kann, hat der ZVEI mit den Partnerunternehmen einen Demonstrator gebaut: einen Schaltschrank, dessen Komponenten mittels Scanner digital ein- und ausgebaut werden können. Anhand der von den Komponentenherstellern und Systemintegratoren unterlegten Daten lässt sich dann der jeweilige CO2-Fußabdruck ablesen. Realisiert wird dies beispielsweise in folgenden Baugruppen:
Um den Product Carbon Footprint (PCF) ermitteln zu können, nutzt der ZVEI als Grundlage das „Digitale Typenschild“ (DIN SPEC 91406). Dabei handelt es sich um eine standardisierte Form auf Basis des Industrie 4.0-Digital Twins (Verwaltungsschale), mit der alle einem Produkt zugeordneten Daten gespeichert und firmenübergreifend ausgetauscht werden können. Die Verwaltungsschale ist Teil einer Referenzarchitektur für Industrie 4.0 (Rami), die vom ZVEI wesentlich geprägt wurde.
CO2-Emissionen entstehen im gesamten Herstellungsprozess von Produkten: bei der Erzeugung der Rohstoffe und der Vorprodukte, in der Entwicklung und Produktion sowie beim Transport – und zwar für jedes einzelne Bauteil. In Zukunft werden diese CO2-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette erhoben und dokumentiert. Durch den Austausch oder die Optimierung einzelner Teile kann der CO2-Fußabdruck der Produkte dann reduziert werden.
Der Demonstrator für das PCF-Projekt wird über die kommenden Monate ständig verfeinert und optimiert. Eine erste Version ist auf der Hannover Messe Ende Mai 2022 zu sehen, ein Update wird im November 2022 auf der SPS in Nürnberg gezeigt und der finale Demonstrator zur Hannover Messe 2023 fertiggestellt. Mehr dazu finden Sie hier.
Text Marc-Stefan Andres | Illustration Barbara Geising
Dieser Artikel ist in der Ausgabe 1.+2.2022 am 17. Mai 2022 erschienen.